Chronik

Vereinschronik 1925 – 2003

(Aktualisierte Version in Arbeit)

Auf Anregung einiger Jugendlicher wurde am 25. April 1925 durch die Ortsschelle bekannt gemacht, dass zwecks Gründung eines Radsportvereins am 26. April 1925 in der Gaststätte Nußbaum in Tann um 14 Uhr eine Versammlung stattfinden würde.

Die Gründung wurde von den nachstehenden zwölf Radfahrern vollzogen: Adam Falß, Jakob Herdt, Heinrich Braun, Georg Schnitzer, Karl Herdt, Johannes Hildebrand, Konrad Wiegand, Heinrich Herrmann, Jakob Schnitzer, Georg Siering, Georg Hott und Adam Mönch. Sie gaben dem Verein den Namen „Radsportverein `Fahr wohl` Tann“, wählten Adam Falß zum ersten Vorsitzenden und traten dem Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“ bei.

In erster Linie sollte die sportliche Betätigung dem Touren- und Wanderfahren, sowie dem Straßenrennsport gelten. Doch im darauf folgendem Jahr entschloss man sich dazu, auch Saalradsport[1] im Verein durchzuführen. Da der junge Verein noch keine Saalräder besaß, mussten die Mitglieder mit ihren eigenen Tourenrädern üben und auftreten.

In der Generalversammlung des Jahres 1926 traten folgende 13 Radsportfreunde dem Verein bei: Ernst Wetzel, Heinrich Schnitzer, Engelhardt Hehr, Peter Falß, Johannes Knoth, Leonhard Herdt, Adam Knoth, Ernst Böttner, Christian Heß, Heinrich Schuch, Georg Wetzel, Martin Mönch und Heinrich Siering.
Am 09. Mai 1926 fand das Gründungsfest mit Bannerweihe auf dem Turnplatz außerhalb des Ortes statt. Im Rahmen des Gründungsfestes wurde ein Straßenrennen über 55 Kilometer durchgeführt, bei dem das Gründungsmitglied Heinrich Braun den ersten Platz erringen konnte.

Nachdem der erste Vorsitzende Adam Falß im Jahr 1928 in die USA ausgewandert war, wurde Jakob Herdt zu seinem Nachfolger gewählt.

Der Saalradsport mit den eigenen Tourenrädern entwickelte sich zu einer großen finanziellen Belastung für die Mitglieder, da sie für die anfallenden Reparaturkosten selbst aufkommen mussten. Um die Vereinskasse aufzubessern, entschied man sich für die Gründung einer Fußballmannschaft. Das Training musste auf dem Turnplatz durchgeführt werden, weil kein geeigneter Sportplatz zur Verfügung stand.

Im Jahre 1929 wurde Heinrich Hott zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Er und seine Vereinskameraden entschieden über die Anschaffung von Trikots durch die Vereinskasse. Die Mitglieder trugen bei Veranstaltungen nun eine weiße Hose, ein weißes Hemd, schwarze Strümpfe, schwarze Schuhe, sowie eine rot-weiße Schärpe.

Diese einheitliche Kleidung hatte den Erfolg, dass fast sämtliche erste Plätze im Korsofahren bei Festzugsveranstaltungen errungen werden konnten.
Im Jahr 1930 wurde Jakob Herdt wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Fußballmannschaft machte gute Fortschritte. Die Entwicklung des Saalradsportes ging nur müßig voran, weil die Räumlichkeiten im Saal Hornickel nicht mehr ausreichten und die Reparaturkosten für die Mitglieder zu hoch wurden. Daher wurde im Vorstand der Beschluss gefasst, dass man in Zukunft sparsamer arbeiten wolle, um die Finanzierung von eigenen Saalrädern zu ermöglichen.

Aber es sollte bald anders kommen. Am 1. Mai 1933, als der Radsportverein an der Maifeier der Gemeinde teilnehmen wollte, wurde dem Verein erklärt, dass der Radsportverein nur an der Feier teilnehmen könne, wenn man das Banner nicht mitführe. Dieses Ansinnen wurde vom Verein zurückgewiesen und man nahm nicht an der Veranstaltung teil. Acht Tage später wurden durch den Gendarmarie-Wachtmeister Wilimczik die Räder, das Banner sowie das Vereinsvermögen beschlagnahmt. Gegen die Beschlagnahme wurde von Seiten des Vorsitzenden und des Schriftführers Einspruch erhoben. Am 15. Juli 1934 kam vom Regierungspräsidenten der Enteignungsbeschluss, der dem Verein am 12. September zugestellt wurde.

Der 2. Weltkrieg sah alle ehemaligen Mitglieder beim Heer. Die Sportfreunde Martin Mönch und Heinrich Siering kehrten nicht zurück.
Am 5. März 1947 wurde der Radsportverein unter den Namen Radsportverein „Solidarität“ neu gegründet, dem sofort 26 Sportfreunde beitraten. Sie wählten Jakob Herdt erneut zu ihrem Vorsitzendem.

Schon nach kurzer Zeit wurden wieder Straßenrennen durchgeführt und Fahrer des Vereins nahmen an Veranstaltungen im Bezirk teil. Auch Mannschaften für den Saalradsport wurden wieder aufgestellt. Es fehlte jedoch immer noch an einem geeigneten Saal zur Durchführung der erforderlichen Trainingsabende und so schritt man zur Selbsthilfe und pachtete von der Gemeinde Tann ein Gelände im Aspersberggraben.

Hier wurden von den Mitgliedern des Vereins in schwerer körperlicher Arbeit große Mengen Erde bewegt und die Grundlage für ein Podium geschaffen, das im August 1948 eingeweiht wurde. Neben der Teilnahme und Veranstaltung von Straßenrennen, konnten sich seit 1949 die Saalradsportler erste Bezirksmeisterschaften und weitere Titel erkämpfen. Pfingsten 1949 erfolgte die feierliche Übergabe des nun überdachten Podiums, das in den folgenden Jahren zu einer geschlossenen Sporthalle ausgebaut wurde. Auf Antrag können wir seit Juni 1949 in unseren Räumen auf eigene Rechnung Bier, Wein und Spirituosen ausschenken. Es sind unsere Mitglieder, die den Ausschank unentgeltlich vornehmen.

Die von uns in allen Zweigen des Radsportes aufgestellten Mannschaften haben in den folgenden Jahren bewiesen, dass sie ernstzunehmende Sportler sind, die ihren errungenen Bezirksmeistertitel von Jahr zu Jahr erfolgreich zu verteidigen konnten. Bei den Landesmeisterschaften sicherte unsere Einrad-Vierer-Mannschaft ehrenvolle zweite Plätze. Aber auch unsere Reigen- und Kunstradfahrer schnitten bei Wettbewerben erfolgreich ab. Das 1933 beschlagnahmte und vernichtete Banner wurde im Jahre 1952 durch ein neues ersetzt. Die Anschaffungskosten wurden größten Teils durch Spenden der Mitglieder gedeckt.

Die zwischenzeitlich gegründete Leihenspielgruppe machte sich durch Theateraufführung einen guten Namen und konnte ihre Stücke sowohl in Tann, als auch in der näheren Umgebung vor zahlreichem Publikum vorführen. Gelegentlich waren auch Sportler aus Thüringen Gäste unserer Veranstaltungen und trugen durch ihre Darbietungen zu deren Gelingen bei.

Die ebenfalls zwischenzeitlich gegründete Sparte Motorsport sicherte sich neben den Bezirksmeistertiteln zweimal den Titel des hessischen Landesmeisters, sowie wertvolle zweite und dritte Plätze bei den Motorsport-Bundesmeisterschaften.

Die Feier anlässlich des 40jährigen Bestehens des Vereins im Juni 1965 bewirkte ein größeres Bekanntwerden des Radballs und– polos über die Region hinaus, was zu einem wachsendem Zuspruch dieser Sportarten führte. Neben Hessenmeisterschaft, norddeutsche Meisterschaft, 3. der deutschen Meisterschaft wurde der RSV Tann weit über seine Heimatgrenzen hinaus bekannt.

1969 wurden die Sportler Lothar Pfeiffer und Gerhard Schuch vom Kreis Hersfeld für ihre großartigen Leistungen zu Sportlern des Jahres ernannt und ausgezeichnet. Man schaffte gar den Aufstieg und den Verbleib über mehrere Jahre in der Radball-Bundesliga Gruppe Nord. Durch die immer höher werdenden Instandhaltungs- und Anschaffungskosten für neues Radmaterial sah man sich gezwungen, die Sporthalle an die damals noch selbständige Gemeinde Tann abzugeben. Kurze Zeit später folgte durch die Gebietsreform die Übergabe der Radsporthalle an die Gemeinde Ludwigsau. Dies hatte zur Folge, dass im Frühjahr 1974 finanzielle Mittel für den Umbau und die Erweiterung der Radsporthalle zur Verfügung gestellt wurden.

Auch hier waren es wieder die Mitglieder des RSV Tann, die diese Arbeiten zu 80% in Eigenleistung durchführten. Trotz der eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten konnten die Sportler ihre Spitzenpositionen im Bundesland Hessen behaupten. Mit der Durchführung eines Radballturniers für Ober- bis Bundesligamannschaften feierte man vom 17. bis 18. Mai 1975 das 50jährige Vereinsjubiläum in der erweiterten Radsporthalle. Diese rundum gelungene Veranstaltung wurde durch diverse Vorführungen von Kunst- und Gruppenfahrern abgerundet.

Man konnte ein stetiges Wachstum der Mitgliederzahlen, aber auch der Radball- und Radpolomannschaften verzeichnen. Allein zehn Radball- und Radpolomannschaften griffen in die Rundenspiele des Landesverbandes ein, was natürlich auch zu großen überregionalen Erfolgen führte. So konnte die Radpolomannschaft mit den Spielerinnen Ruth Schönhauer und Elvira Schnitzer die Hessenmeisterschaft für sich entscheiden. Bei der folgenden Süddeutschen Meisterschaft belegten sie einen hervorragenden zweiten Platz.

Durch diese großartigen Erfolge wurden beide Sportlerinnen vom Sportkreis Hersfeld-Rotenburg geehrt.

Die Radballmannschaften lagen in ihren Klassen an führenden Positionen, und die Kunstfahrerinnen konnten sich auf Bezirksebene für weiterführende Meisterschaften qualifizieren. Bezirksmeisterschaften und ein zweiter Platz der Hessenmeisterschaft der Gruppenliga im Radpolo durch Heidi Pfeffer und Andrea Knoop zeugten von hervorragender Qualität auf sportlicher Ebene.

Immer wieder war es Aufgabe und Zielsetzung der Vereinsführung, jungen Menschen eine Betätigung und Anleitung in ihrer Freizeit zu geben und den Gemeinschaftssinn zu fördern. Die im Jahre 1981 durch die heute stellvertretende Leiterin Irmgard Schmidt ins Leben gerufene Volkstanzgruppe trat 1982 unserem Verein als Sparte bei. Die Vorstandsmitglieder nahmen folgendes aus ihrer Satzung zur Grundlage der Aufnahme:

a) Turnen, Sport, Spiel zu pflegen und deren ideellen Charakter zu wahren und b) die sportliche Förderung von Kindern und Jugendlichen und Jugendpflege zu betreiben. So erhielt der Vorstand in einer ordentlichen Mitgliederversammlung den Auftrag, die Volkstanzgruppe Ludwigsau Tann als Sparte unter dem Namen „Volkstanzgruppe des Radsportvereins Tann“ im Verein zu führen. Somit kam der Verein seiner Aufgabe nach, nicht nur Sport, sondern auch Kultur und vor allen Dingen junge Menschen zu führen und ihre Talente zu fördern. Diese Sparte zeigte schon nach kurzer Zeit, dass sie zu den qualitativ und quantitativ hochwertigen Volkstanz- und Folkloregruppen gehört und somit weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt wurde.

Die Teilnahme bzw. auch die Durchführung von Dorfabenden, Trachtentreffen, Jahrhundertfeiern, Hessentagen, Strandfesten sowie Auftritte im ganzen Bundesgebiet waren für die noch junge Gruppe große Ereignisse.

Auch die Radsportler sammelten weiterhin fleißig Titel und Anerkennung. Der größte sportliche Erfolg gelang der 6er Rasenradballmannschaft mit den Spielern Gerhard Schuch, Ronald Stüber, Thorsten Herdt, Helmut Göbel, Lothar Pfeiffer, Frank Harris, Clemens Kreilinger und Matthias Kalinka im Jahr 1983, als man Deutscher Vizemeister wurde. Selbstverständlich nahm die Mannschaft auch am Sportehrentag des Jahres 1983 teil, an dem sie für diese hervorragende Leistung geehrt wurde.

Im Jahr 1985 feierte der Radsportverein seinen 60. Geburtstag. Als Höhepunkt dieses Festjahres richtete man die Deutsche Meisterschaft im 6er Rasenradball auf dem Sportplatz in Rohrbach aus. Mit dem erzielten vierten Platz verfehlte man nur knapp das Ziel einer Medaille.

Auch in den darauf folgenden Jahren waren die Aktivitäten der Abteilungen Radsport, Volkstanz, sowie der Jugend sehr vielschichtig. Neben der Teilnahme an diversen internationalen Turnieren konnten die Radsportler zahlreiche Erfolge auf nationaler Ebene erringen. Im Rahmen der Radpolo-Hessenmeisterschaft belegte die Mannschaft mit Martina Herdt und Heike Ackermann den dritten Platz. Die Volkstanzgruppe nahm weiterhin an vielen nationalen Festivals teil, so auch an dem der Stadt Bad Hersfeld aus Anlass der 1.250 Jahrfeier.

Die erste Auslandsfahrt führte die Volkstanzgruppe im Jahre 1987 nach Stetteldorf in Österreich, was der Startschuss für viele internationale Begegnungen mit Volks- und Folkloregruppen aus aller Welt war.

In den Jahren 1987 und 1988 wurde der Vereinsraum in Eigenleistung modernisiert. Der hierdurch neu entstandene Jugendraum bot allen Vereinsmitgliedern eine angenehmere Atmosphäre, welche dazu führte, daß die Jugend- und Vereinsarbeit weiter erhalten werden konnte.

Durch den Fall der Mauer im Jahr 1989 konnten die Radsportler endlich wieder Kontakte zu Radballmannschaften aus Thüringen knüpfen. So traf man sich im Jahr 1990 sowohl in Barchfeld als auch in Tann zu Freundschafts-Pokalspielen. Diese Begegnungen brachten auch den positiven Nebeneffekt, dass man überall in den neuen Bundesländern neue Radsportfreunde kennen lernen konnte.

Aus Anlass des 10jährigen Bestehens der Volkstanzgruppe veranstaltete der Verein im Jahr 1992 ein internationales Trachtenfest mit Teilnehmern unter anderen aus der Slowakei und Ungarn. Neben diesen Gruppen konnte sich das zahlreich erschienene Publikum auch an zahlreichen Gruppen aus ganz Hessen erfreuen.

Die Radpolo-Mannschaft Beate Pfeffer und Brunhilde Schuch erreichte in diesem Jahr den Aufstieg in die Hessenliga.

Die vielfältigen Eindrücke, die während den Auslandsreisen der vergangenen Jahre nach Schweden, Österreich, Slowakei, Griechenland etc. gesammelt wurden, verarbeitete die Volkstanzgruppe jährlich auf dem traditionellen Dorfabend, der 1993 bereits zum zehnten Mal auf die Bühne gebracht wurde.

Ein großer Erfolg für die Radsportler Michael und Thorsten Herdt war in diesem Jahr der Aufstieg der in die Verbandsliga.

Die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft im 6er Rasenradball in diesem Jahr endete für den Verein nicht gerade positiv. Aufgrund von starken Regenfällen war der Sportplatz in Ersrode ab Sonntag nicht mehr bespielbar und so einigten sich die Schiedsrichter und das Kampfgericht dazu, die Endrunde dieser Meisterschaft im Sieben-Meter-Schießen zu beenden. Diese Entscheidung hatte zur Folge, dass heftige Diskussionen unterhalb einiger Spieler, Betreuer, Schiedsrichter und Kampfrichtern ausgetragen wurde. Man musste bedauern, dass eine Mannschaft gar abreiste und seither nicht wieder an einer Deutschen Meisterschaft teilnahm.

Nachdem die eigene Mannschaft bereits in der Vorrunde ausschied, hatte man keinen Einfluss mehr auf Ausgang der Meisterschaft.

Die Volkstanzgruppe veranstaltete im Jahr 1994 ihr zweites internationales Trachtentreffen, zu dem Gruppen aus Griechenland, Lettland, Slowakei, Schweden und Ungarn begrüßt werden konnten. Im Rahmen des Trachtentreffens organisierte man erstmals eine Trachtenausstellung, welche im Tanner Dorfgemeinschaftshaus großen Zuspruch fand.

Ein unvergessliches Erlebnis war die Reise nach Brasilien, bei der die Tänzer mehrere Städte und Landesteile besuchten.

Den Radpolospielerinnen Tanja Ackermann und Beate Pfeffer gelang in diesem Jahr die Qualifikation zur Aufstiegsrunde in die 2. Bundesliga.

Der 70. Geburtstag im Jahr 1995 wurde in angemessenen Rahmen durch die Durchführung der Kirmes mit einem Pokalturnier in der Sporthalle gefeiert.

Im darauf folgendem Jahr erhielt der Verein eine sehr freudige Nachricht durch die Gemeinde Ludwigsau: Der Ortsteil Tann wurde durch Bewilligungsbescheid in die Dorferneuerung aufgenommen. Dies hatte vorerst zwar zur Folge, daß die Sporthallen-Erweiterungspläne der Gemeinde aus dem Jahr 1993 zurückgestellt wurde, jedoch war der Glaube an eine vernünftige Dauerlösung ein großes Ziel. Um dieses Ziel noch zu untermauern, erklärte sich der Verein bereit, in Eigenleistung einen großen Teil der anfallenden Arbeiten zu leisten.

Nach einjähriger Planung und Vorbereitung bekam man im Jahr 1997 die Zusage zum Umbau der Radsporthalle in die multifunktionelle Besengrundhalle, welcher im Sommer des Jahres 1998 mit dem Teilabriss beginnen sollte.

Neben vielen anderen Trachtentreffen besuchte die Jugendgruppe der Volkstanzgruppe die befreundete Gruppe aus Linköpping/Schweden. Die 5er Hallenradballmannschaft qualifizierte sich für die Teilnahme an den Ausscheidungsspielen für die Hallenoberliga, die 2er Mannschaft mit den Spielern Dirk Schmitt und Torsten Stüber erreichte den Aufstieg in die Landesliga, welche die dritthöchste Spielklasse Hessens ist.

Nachdem der Norden Europas im Vorjahr erkundet wurde, fuhr die Volkstanzgruppe im Jahr 1998 nach Spanien und freute sich die besuchte Gruppe bereits im Sommer zum 3.internationalen Trachtentreffen wieder zu sehen. Zu diesem Fest konnten weiterhin Gruppen aus Griechenland, Lettland, Litauen, Schweden, Spanien, der Ukraine sowie viele befreundete Gruppen aus dem Inland begrüßt werden.

Nun war es endlich soweit – der Umbau der Radsporthalle stand kurz bevor.

Allein durch die Tatsache, dass sich viele Vereinsmitglieder im Laufe der vergangenen 50 Jahre durch unzählige Veranstaltungen und Instandhaltungsmaßnahmen mit der Radsporthalle identifiziert haben, war ein wenig Traurigkeit bei den Ausräumarbeiten festzustellen und auch zu verstehen. Wie es sich gehört, wurde ein letztes „Abschieds-Training“ mit anschließendem gemütlichen Beisammensein durchgeführt.

Dankend nahm man die Zusage einiger Tanner Bürger in Anspruch, die ihre Scheunen, Hallen und Garagen zur Unterbringung des Vereinsinventars während der Bauphase zur Verfügung stellten.

Das Radballtraining der Senioren konnte man gemeinsam mit den Sportfreunden aus Bad Hersfeld in der Waldhessenhalle am Obersberg in Bad Hersfeld durchführen. Und um auch weiterhin das Training der Schüler zu gewährleisten, nahm man dankend das Angebot des befreundeten Vereins aus Weiterode in Anspruch, welche sofort ihr Einverständnis zur Teilnahme am Trainingsbetrieb gaben. Hierfür möchten wir beiden genannten Vereinen herzlichst danken.

Die Übungsabende der Volkstanzgruppe konnten, räumlich etwas eingeschränkt, im Dorfgemeinschaftshaus durchgeführt werden.

Das Jahr 1999 stand für den Verein ganz im Zeichen der versprochenen Eigenleistungen.

So trafen sich ein Teil der Mitglieder täglich nach Feierabend, Samstags und teilweise sogar Sonntags um das neu gesteckte Ziel zu erreichen: Die 75 Jahrfeier in Verbindung mit der Einweihung der Besengrundhalle vom 28.04. bis 01.05.2000. Neben dieser Eigenleistung nahm man sich noch Zeit, um wiederum an einem Landes-kindertrachtentreffen mitzuarbeiten. Dieses fand in Hünfeld statt, die Teilnahme war selbstverständlich. Die Auslandsfahrt führte die Tänzer auch in diesem Jahr nach Spanien. Insbesondere durch den Jugendvorstand wurde eine Aktualisierung der Vereinschronik durchgeführt, welche seitdem auch auf der neu erstellten Internet-Seite https://www.rsv-tann.de zu lesen ist. Parallel zu all diesen Aktivitäten wurde das anstehende Fest organisiert.

Als im Februar 2000 die Umbauarbeiten etwas ins Stocken gerieten, wurde seitens der Gemeinde der Wunsch heran getragen, die Einweihung der Halle etwas zu verschieben. Doch der Vereinsvorstand konnte glaubhaft versichern, dass die verbleibende Zeit ausreichen würde, um auch die Vereinsräume, sowie die Außenanlagen bis zum vereinbarten Termin fertig zu stellen.

Durch dieses weitere Versprechen stand man noch mehr unter Zeitdruck. Jede freie Minute wurde genutzt und einige Mitglieder nahmen sich Urlaub, um den genannten Termin einzuhalten.

Unter größten Anstrengungen konnte der Verein das Versprechen einhalten. Die letzten Deckenleisten im Vereinsheim, welches sich ebenfalls in der Besengrundhalle befindet, wurden gegen 16 Uhr des 28.04.00 angebracht. Es war vollendet! Nach ca. 2.200 Stunden Eigenleistung (Elektro-, Fliesen-, Maler-, Gärtner- und Aufräumarbeiten) hatte man das Ziel erreicht. Ausgelassen und mit voller Freude konnte man an diesem Abend ab 19.30 Uhr den Festkommers mit Einweihung der Besengrundhalle feiern.

Der Verein und die Gemeinde freuten sich über eine prall gefüllte Besengrundhalle. Die meisten der eingeladenen Gäste waren erschienen und ließen es sich nicht nehmen, an der Feierstunde teilzunehmen.

Zahlreiche Gäste der Politik, Vereinsvertreter, Funktionäre, Mitarbeiter des ARLLs, am Bau beteiligte Unternehmen, Architekten, Bauleiter, Gemeinde- und Pressemitarbeiter konnten sich davon überzeugen, dass die hier zur Verfügung gestellten Finanzmittel voll und ganz ihren Zweck erfüllen.

Stellvertretend für alle Vereinsmitglieder wurden an diesem Abend die Vereinsmitglieder Axel Hess und Maik Reinhardt für ihre geleisteten Arbeiten geehrt.

Am darauf folgendem Samstag fand ein Radball-Turnier bis Landesliga statt. Im Anschluss an die Siegerehrung verschönte die „Trachtenkapelle Elters“ den Abend.

Ein Radball-Turnier bis Bundesliga wurde am Sonntag durchgeführt. Im Anschluss daran fand eine Disco in der Besengrundhalle statt. Auch am Montag, dem 01.05. stand eine besondere Attraktion auf dem Programm: Federführend organisiert durch das Mitglied Dirk Schmitt fand dieses denkwürdige Fest mit einer historischen Ausstellung „Rund ums Rad“ einen passenden Abschluss.

Im Jahr 2000 entstand aus Initiative der Volkstanzgruppe eine besondere Attraktion für die gesamt Region. Es formierte sich die Gruppe der „Theaterkids Ludwigsau“, welche seit dem Jahr 2001 mit großen Erfolg selbst geschriebene, aber auch weltbekannte Stücke wie „Ritter Rost“, „Gelsomino und der Lügenkönig“ und „Pipi Langstrumpf“ mit viel Gesang und Technik auf der Bühne präsentieren.

Im Herbst des Jahres 2000 begann der Vorstand man mit der Planung für das 20jährige Bestehen der Volkstanzgruppe, welches vom 17.-19 August 2001 gefeiert werden sollte.

Fand am Freitag Abend der Folkloreabend mit der Gastgruppe aus Griechenland noch in der Halle statt, so baute man für Samstag und Sonntag einen gemütlichen Biergarten in stimmungsvoller Atmosphäre auf dem Parkplatz vor der Halle auf. Der Wettergott meinte es gut und es wurde ein rundum gelungenes Fest.

Zum gleichen Termin des folgenden Jahres wurde durch die Sportleitung im Rahmen eines Sommerfestes ein Radball-Turnier organisiert. Das Turnier fand in der Halle, das Sommerfest wieder im Freien statt. Leider hatte

man in diesem Jahr weniger Glück mit dem Wetter, so dass nur wenige Gäste den Weg in den Biergarten vor der Besengrundhalle fanden.

Auch in den folgenden Jahren brachte die Volkstanzgruppe die Namen Ludwigsau und Tann auf die Reise.

Im Jahr 2002 führte der Weg nach Husum an der Nordseeküste, im folgendem Jahr nach Polen, wo man jeweils an internationalen Trachten- und Folklorefestivals teilnahm. Weiterhin nimmt man sehr gerne an großen Veranstaltungen wie dem Hessentag, internationales Kindertrachtenfest, Jahrfeiern, aber auch kleineren Veranstaltungen, wie z. B. im Rahmen von Seniorennachmittagen teil.

Seit Fertigstellung der Besengrundhalle erfreut sich der Verein besonders über die vielen Schüler und Jugendlichen, die von den zahlreichen Angeboten des Vereins Anspruch nehmen und über die Tatsache hinweg trösten, dass im Seniorenbereich aufgrund familiärer und beruflicher Veränderungen momentan ein Rückgang zu verzeichnen ist.

So entwickelte sich die Radballmannschaft der Verbandsliga ab dem Jahr 2000 zur „Fahrstuhl-Mannschaft“. Nachdem der Spieler Michael Herdt aus beruflichen Gründen wegzog, versuchte sein Bruder Thorsten gemeinsam mit Maik Reinhardt den Klassenerhalt zu sichern, was ihnen jedoch nicht gelang. Als die ursprüngliche Mannschaft ab dem Jahr 2002 wieder gemeinsam auftrat, erreichte sie auf Anhieb wieder den Aufstieg in die Verbandsliga. Im Jahr 2003 verletzte sich Thorsten Herdt so schwer, dass er mehrere Spieltage ausfiel und der erneute Abstieg in die Landesliga folgte.

Im Schüler- und Jugendbereich läuft es dagegen sehr positiv. An beiden Trainingstagen die Woche finden sich zahlreiche talentierte und erfolgsfähige Kinder im Alter von 6 – 15 Jahren ein und geben dem Verein die Hoffnung auf eine Zukunft, in der der Name RSV Tann auch im sportlichen Bereich wieder große Erfolge feiern kann.

Der Radsportverein möchte die Gelegenheit nutzen, um sich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern und Freunden des Vereins für die geleistete Unterstützung in den letzten 80 Jahren zu bedanken.

Wir gedenken an unsere verstorbenen Mitglieder, ohne deren selbstloses Handeln das alles nicht möglich gewesen wäre.

[1] Saalradsport umfasst die Disziplinen Kunstrad, Einrad, Radpolo und Radball.